DSLR-Objektive (Teil2): Festbrennweiten

Tom beim Fotoshooting

Sie haben ihren ganz eigenen Charme, trotzdem scheiden sich an ihnen die Geister: Festbrennweiten-Objektive. Während in der heutigen Zeit Zoom-Objektive in jedem Spiegelreflex-Einsteiger-Set zu finden sind, standen früher an deren Stelle üblicherweise Festbrennweiten, zur Zeit der analogen Kameragehäuse. Doch auch heute erfreuen sich Festbrennweiten noch großer Beliebtheit, wie beispielsweise die legendäre 50mm “Normalbrennweite”. Die Vor- und Nachteile von Festbrennweiten liegen, wie schon im ersten Teil unseres Objektiv-Artikels erwähnt, auf der Hand.

Die mangelnde Flexibilität von Festbrennweiten durch den Bauart-bedingten Bildausschnitt wird durch eine ausgezeichnete Bildqualität bei meist sehr hoher Lichtstärke ausgeglichen. Sie sind meist weniger von optischen Fehlern betroffen als Zoom-Objektive. Zudem sind Festbrennweiten deutlich kompakter gebaut und meist auch leichter.

Festbrennweiten gibt es für alle Einsatzgebiete – egal, ob es nun ein Weitwinkel-, Normalbrennweiten, Makro- oder Teleobjektiv werden soll. Gerade, wenn wenig Licht vorhanden ist oder eine kurze Verschlusszeit bei Sport- oder Action-Aufnahmen erforderlich ist, spielen Festbrennweiten ihre Stärke aus, um Verwacklungen vorzubeugen – denn sie gibt es bereits mit Werten um f1.2, während Zoom-Objektive in der Regel nur Lichtstärken um f2.8 erreichen. Auch das Freistellungspotential ist bei offenen Blenden größer, das heißt das Motiv lässt sich aufgrund der geringeren Schärfentiefe besser vom Hintergrund abheben. Dieser Effekt ist vor allem bei Portraitaufnahmen sehr beliebt und mit lichtschwachen Zoomobjektiven deutlich schwieriger zu erzielen.

Sehr beliebt sind Festbrennweiten in klassischen Brennweiten-Bereichen wie 35mm (der klassische “Reportage-Bildwinkel”), 50mm (“Normalbrennweite) und 85mm (“Portrait-Brennweite). An heutigen Einsteiger-DSLRs sind auch gemäßigte Weitwinkel-Brennweiten (24mm oder darunter) sehr zu empfehlen. Der sehr beliebten 50mm Festbrennweite (auch als “Normalbrennweite” bekannt) wird oft nachgesagt, dass sie in etwa der Wahrnehmung des menschlichen Sehens entspricht und Motive sehr natürlich und frei von optischen Verzeichnungen abbildet. Bei den üblichen Einsteiger-Spiegelreflexkameras entspricht aufgrund des Crop-Faktors ein 35mm-Objektiv in etwa der früheren Normalbrennweite.

Generell gilt: Lichtstärke kostet Geld. Ein Hobbyfotograf benötigt noch keine extremen Objektive mit f1.2 Offenblende.  Mit einer f1.8-Festbrennweite finden Einsteiger meistens den idealen Kompromiss aus Anschaffungskosten und Qualität.

Zu guter Letzt

Festbrennweiten bieten einen weiteren wichtigen Vorteil, der oft nicht erwähnt wird. Sie schulen das fotografische Auge und lehren den Fotografen durch ihren festen Bildausschnitt, ihre Bildkomposition zu verbessern. Was anfangs ungewohnt ist, macht nach einer gewissen Zeit große Freude! Fotografische Einsteiger, die Interesse an einer Festbrennweite haben, finden nachfolgend die idealen Preis-Leistungs-Empfehlungen, um mit knappem Budget in die Welt der Festbrennweiten eintauchen zu können.

Artikel aus dieser Reihe:

Fotograf Thomas Bauer

Experte: Thomas Bauer