75 Prozent der Deutschen sind in einem sozialen Netzwerk aktiv – sie sprechen mit Freunden, knüpfen neue Kontakt, informieren sich. Eigentlich ein gefundener Froschteich für Marketing- und PR-Störche. Aber nach wie vor gibt es Zweifler, die Ihren Kunden unterstellen, keinen Facebook-Account zu haben. Zahlen aus aktuellen Studien belegen jedoch ein ganz anderes Bild: Alleine im letzten Quartal des Jahres 2014 waren 301 Millionen Europäische User durchschnittlich im Monat auf Facebook online. Dennoch bekommt man immer wieder Sätze wie diese zu hören…

  • “Auf Facebook ist doch keine alte Sau mehr”
  • „Unsere Kunden sind nicht auf Twitter. Die sind zu alt für sowas“
  • „Da finden doch eh nur Privatgespräche statt“
Es gibt unzählige Social Media Kanäle - mindestens einen solltest du nutzen!

Es gibt unzählige Social Media Kanäle – mindestens einen solltest du nutzen!

Ist-Zustand: Experten verbreiten heiße Luft und Unternehmen schlafen

Während Experten aus dem Social Media Bereich einen Brief mit sieben Siegeln daraus machen, kommt bei kleinen und mittelständischen Unternehmen meist nur Bahnhof an. Social Media wird unterschätzt, weil nicht verstanden. Unfähigkeit kann also beiden Seiten vorgeworfen werden. Dazu einige wichtige Fakten.

  • Alle Zielgruppen sind online – vom Teenager bis zum Rentner: 65 Prozent der 60- bis 69-Jährigen sind laut einer seit 1997 stattfinden Online Studie von der ARD und vom ZDF im Jahr 2014 online gewesen. Unter den jungen Internet Surfern sind es 96 Prozent die sich in Social Networks tummeln. Offline bleiben da lediglich die Unternehmen, die denken ohne eine multimediale Präsenz auskommen zu können und somit leider den nächsten Evolutionsschritt verpassen.
  • Riesen Events – Zuhause macht’s niemand: Immer mehr Menschen reden sich den Mund fusselig, wenn es um Social Media geht. Das alleine beweisen schon die zunehmenden Veranstaltungen in dem Bereich, wie den Networking Events „Social Secrets” oder die weltweit stattfindende „Social Media Week“ mit 66.000 Teilnehmern in 26 Ländern. Überall schießen sie aus dem Boden und verkünden altklug im Digital-Native-Slang ihre Binsenweisheiten, die allerdings oftmals wie heiße Luft verpuffen und in der alternden Chef-Etage auf taube Ohren stößt.
  • Professionell gelernt – schlecht gemacht: Sämtliche Fernuniversitäten, Presseakademien samt der IHK bieten zu diesem Thema mal mehr und mal weniger gehaltvolle Fortbildungen an. Der Reiz wäre also durchaus da, nur leider fehlt bisweilen oft die Aktion, die auf den Zuruf „Mach mal Social Media“ folgen sollte.

Das Endergebnis bleibt: Wer als Unternehmen kein Facebook Profil hat oder auf Twitter einen Service Kanal anbietet, gilt als antiquiert und verstaubt. Bleibt nicht nur die Frage „Wie gehen wir’s an?“, sondern auch „was bedeutet eigentlich erfolgreich sein mit Social Media?“.

Butter bei die Fische: Was ist das Social Media-Ziel?

Was sich jedes Unternehmen von Twitter und Konsorten eigentlich erwartet, ist klar:

  • Mehr Interaktion mit den Usern – im besten Fall – Konversion
  • Imagegewinn
  • Mehr Fans & Follower
  • Markenstärkung
  • Finanzielle Gewinne
  • Mehr Traffic auf der eigenen Homepage

Diese Faktoren sind nicht immer leicht zu messen, aber auch dafür gibt es verschiedene Monitoring-Programme, die dabei helfen können. Allerdings greife ich hier voraus, denn was natürlich an aller erster Stelle bei einer erfolgreicher Social Media Strategie steht, ist der Content.

Top secret: die Social Media Formel

Oft wiederholt und noch einmal auf den Punkt gebracht; Diese simple Form ist seit langem kein Geheimnis mehr. Die Mischung an richtigen Social Media Aktionen für das jeweilige Unternehmen ist natürlich auch noch so eine Sache. Je nachdem ob man B2B oder B2C im Sinne hat, sollte das natürlich zuvor klar definiert werden. Dennoch gilt immer:

Guter Content muss zum richtigen Zeitpunkt im richtiger Kanal erscheinen.

Social Media – wie es nur scheitern kann

Viele Pressesprecher geraten immer häufiger irritiert an ihre Social Media Grenzen. Die oben genannten Ziele bleiben aus und keiner weiß weshalb. Zweifelnde Fragen bleiben zunächst an einem selbst hängen: Bespielen wir die Kanäle nicht richtig? Haben wir keine effektive Social Media Strategie? Folgende Check-Liste hilft Ihnen durch zu steigen:

  • Zu wenig Stringenz und Kontinuität: Achten Sie bei Ihrem Redaktionsplan auf regelmäßig wiederkehrende Formate und suchen Sie für diese einmalige Namen.
  • Zu wenig interne Unterstützung: Welcher Mitarbeiter der mit Social Media beauftragt ist, kennt das nicht. Die Mitarbeiter die für Inhalt sorgen könnten, arbeiten schlichtweg an einem vorbei. Nicht in böser Absicht, sondern in Unwissen. Das Ziel heißt Sensibilisierung für diesen Öffentlichkeitsbereich!
  • Zu viel Aufwand für zu wenig Ertrag: Das sind Dinge, die sich mit gewissen Tools leicht verfolgen lassen. Definieren Sie vorab Ziele, die Sie gegebenenfalls angepasst werden können und kommunizieren Sie diese. Der Leitsatz gilt: „Wenn du nicht messen kannst, kannst du es auch nicht lenken“, nach dem amerikanischen Ökonom Peter Drucker.
  • Schlechter Content: Ja Content ist noch immer King. Denn schließlich ist guter Content nichts was man sich jederzeit leicht aus dem Ärmel schütteln könnte, um das wichtigste überhaupt zu garantieren, nämlich Kontinuität. Eine gute Präsenz auf allen Kanälen erfordert eine gewisse Manpower. Ressourcen, die viele kleine oder mittelständische Unternehmen nicht haben oder nicht aufbringen wollen. Aber auch hier ist Umstrukturierung angesagt. Denn Nein, ein klassisch ausgebildeter – das heißt auf Printmedien fokussierter – Pressesprecher reicht heute leider nicht mehr aus. Ein Social Media Manager pro Unternehmen ist der nächste Schritt. Ob das nun fortgebildete Pressesprecher übernehmen, junge Uniabgänger sind oder das Ganze ausgelagert wird an eine Agentur – ohne eine Social Media Strategie geht es nicht mehr.

Fazit

Der Begriff „Social Media“ nervt – weil viele nur drüber sprechen, ohne etwas zu tun. Am Ende steht oft ein trauriger, halb leerer und leidenschaftslos gepflegter Auftritt bei Facebook, Twitter und Co. Ich möchte behaupten, dass es im Online-Marketing keinen Weg mehr ohne Social Media gibt und jeder – wenn auch klein – jetzt damit anfangen kann, in den Netzwerken mit seiner Zielgruppe zu kommunizieren.

In den nachfolgenden Artikeln dieser Reihe werde ich deshalb darauf eingehen, wie sich selbst kleine Unternehmen eine Social Media Strategie erarbeiten können, warum ein aktiver Twitter-Account das Google Ranking beeinflussen kann oder was rechtlich beim Teilen von gewissen Inhalten beachtet werden sollte.

Bildquellen:

mkhmarketing unter CC by 2.0

Dennis Skley unter CC by 2.0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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