Die technische Grundlage für ein gutes Foto ist in der Regel die korrekte Belichtung. Während Fotografen früher noch ohne jegliche automatische Belichtungsmessung auskommen mussten und oft externe Messgeräte nutzten, kommen Fotografen mit digitalen Spiegelreflexkameras heute in den Genuss, die Kamera den Hauptteil übernehmen zu lassen – doch welcher Modus ist wann ratsam und wie findet man die richtigen Einstellungen?
Früher benötigte man entweder ein gutes Gefühl, eine Menge Erfahrung oder einen separaten Belichtungsmesser. Auch wenn das Nostalgie-Gefühl Spaß machen kann, möchte man sich heute damit in der Regel nicht mehr herumschlagen. Doch auch hoch entwickelte Spiegelreflexkameras können nicht zaubern – damit der Belichtungsmesser die Situation richtig einschätzen kann, muss man ihn dirigieren.
Grundsätzlich sind einige verschiedene Modi in der Belichtungsmessung gebräuchlich:
- Spot-Messung
- Mitten-betonte Messung
- Matrix-Messung
Spot-Messung
Volle Kontrolle hat der Fotograf mit der Spot-Messung. Hier misst die Kamera nur ein kleines, vorbestimmtes Feld des anvisierten Objektes und errechnet daraus die Belichtung genau dieses Bereiches. Ein typischer Anwendungsbereich dafür ist zum Beispiel eine Person in hellem Umgebungslicht. Mit der Spot-Messung zielt man auf das Gesicht, um die Person korrekt zu belichten – die Umgebung ist in diesem Falle zweitrangig. Die Spot-Messung bedarf etwas Übung und sollte von Einsteigern nur benutzt werden, wenn die Zusammenhänge erkannt wurden und man bereits im Freien geübt hat – ansonsten wird man schnell mit falsch belichteten Fotos zu kämpfen haben.
Mitten-betonte Messung
Die Mitten-betonte Messung nimmt einen Teil des Bildzentrums als Grundlage für die Belichtungsmessung und errechnet daraus einen Mittelwert. Diese Messung ist recht universell- trotzdem muss der Fotograf aufpassen, welche Teile des Motivs er zur Belichtung anvisiert.
Matrix-Messung
Die Matrix-Messung zieht den gesamten Bildausschnitt als Berechnungsgrundlage heran. Dieser Modus ist vor allem für Landschaftsaufnahmen ratsam. Die Kamera berücksichtigt das gesamte Bild und errechnet eine ausgewogene Belichtung. Heutige Kameramodelle verfügen oft über sehr intelligente Berechnungsprozesse – sie gewichten zum Beispiel obere Bildteile, die sie als hellen Himmel interpretieren, anders als dunkle Bildstellen am unteren Rand.
Fazit:
Mit der Matrix-Messung kann nicht viel schief gehen, man kann jedoch nur schwer Akzente setzen. Ist man bereits mit seiner Kamera vertraut, empfiehlt sich die Mitten-betonte Messung – hier kann der Fotograf selbst bestimmten, welches Objekt er gezielt als Basis der korrekten Belichtung heranziehen will, ganz egal, ob es sich um ein Gesicht, eine Blüte oder den Teil eines Bauwerkes handelt. Die Spot-Messung ist oft bei schwierigen Licht-Verhältnissen hilfreich, bedarf aber einiger Übung und Erfahrung mit seiner Kamera; daran sollte man sich als Einsteiger durch Probieren herantasten.
Übrigens: Die Belichtung kann in allen Modi mit der Belichtungskorrektur feinjustiert werden. Oft empfiehlt es sich, je nach Kamera, eine leichte Unterbelichtung (-0,3 bis -0,7) zu wählen, um eine Überbelichtung (Ausbrennen) heller Bildteile zu vermeiden. Ein sicheres Gefühl für passende Werte in verschiedenen Licht-Situationen entwickelt man erst durch genug Erfahrung. Also: üben, üben, üben!
Bildquelle: © Thomas Bauer Fotografie
Sehr geehrte Herr Bauer,
ich hoffe sie können mir weiterhelfen, da ich zu meiner Frage nirgends eine Antwort finden kann.
Wie kompensiere ich mit einem externen Belichtungsmesser, in der analogen Fotographie, die verschiedenen Lichtstärken der verwendeten Objektive?
Bei der TTL-Messung ist dies ja kein Problem.
M.f.G
Werner Christoph