Auf Foodpunk.de bietet Marina Ernährungspläne an, die sie ihren Kunden auf den Leib schreibt. Was am Anfang nur eine Facebook-Seite war, ist heute ein Unternehmen mit eigenen Angestellten und Blog. Dort schreibt sie über Low Carb, Paleo und ketogene Ernährung – Marinas Spezialgebiet. Wie es dazu kam und warum gerade Facebook ihr Erfolgsgarant war, hat Marina uns verraten.
Marina erkennt man nicht immer auf den ersten Blick. Vor Kurzem noch blond und kurzhaarig unterwegs, trägt sie jetzt mittellanges, brünettes Haar. „Eine, die schon alle Haarfarben auf dem Kopf hatte, lebt mittlerweile den Punk auf dem Teller aus“, beschreibt sich Marina Lommel auf ihrer Website selbst. In ihrem Fall ist der Punk gesundes Essen, nämlich ketogene, Low Carb und Paleo-Ernährung.
Entsafter und Schrotmühle statt Klamotten
Dass Marina in puncto Ernährung schon immer ein wenig anders tickte, war der 26-Jährigen schon früh klar. Statt Klamotten kaufte sie sich lieber Entsafter und Schrotmühle und legte in der Küche los. Nach dem Abitur machte sie ihre Leidenschaft zu ihrem Beruf und studierte Ernährungswissenschaft an der Technischen Universität München. Vor gut einem Jahr wagte sie den Schritt und machte sich selbstständig. Ihren Erfolg hat sie vor allem einem zu verdanken: Facebook.
In dem sozialen Netzwerk gibt es zig Gruppen zum Thema Ernährung und Marina war schon früh mittendrin – sie kommentierte und diskutierte, was das Zeug hielt. „Ich habe damals sehr viel in diesen Foren geschrieben und dabei gemerkt, dass sich viele Leute dafür interessieren“, erzählt sie. Sie nutzte diese Chance und gründete Foodpunk, eine Facebook-Seite über Low Carb, Paleo und ketogene Ernährung. „Ich habe den Teilnehmern der Gruppe von meinem Blog erzählt und viele wanderten tatsächlich auf meine Seite. Zahlreiche Gruppen wissen es zu schätzen, wenn man hin und wieder konstruktiven Inhalt postet. Manche finden das vielleicht weniger gut und empfinden das als Spam, aber dafür muss man einfach ein Feingefühl entwickeln“, meint Marina.
Nach einem Monat hat Marina schon mehrere Tausend Follower
Die Werbung zahlt sich aus, die Likes ihrer Seite wachsen rasant. Nach einem Monat hat sie schon mehrere Tausend Follower. Nun folgt auch Website und Blog. Dort bietet sie nicht nur personalisierte Ernährungspläne und Beratungsgespräche an, sondern postet auch Rezepte und Hintergrundinformationen.
Ihren Erfolg verdankt sie ihrer Community
Herzstück ihres Unternehmens ist und bleibt jedoch die Foodpunk-Seite auf Facebook. Denn dort gibt sie Einblicke in ihr Leben, erstellt Gewinnspiele und pflegt ihre Community. Die ist wichtig und ausschlaggebend für ihren Erfolg. So beginnen auch mehrere Teilnehmer gleichzeitig mit der sogenannten Foodpunk Challenge und leben clean, also gesund und mit nur mit wenigen Kohlenhydraten. Die Gemeinschaft motiviert sich gegenseitig.
„Innerhalb von vier Tagen haben wir 270 Gerichte gekocht“
Ihre personalisierten Ernährungspläne umfassen 90 Rezepte für 30 Tage. 90 Rezepte, die erst in Zahlen umgerechnet, auf die einzelnen Personen angepasst und schließlich wieder in Rezepte umgewandelt werden müssen. „Schon alleine das Berechnungssystem zu entwickeln, hat einige Monate gedauert“, sagt Marina. „Die ganzen Ernährungspläne zu bearbeiten war unheimlich zeitintensiv. Für die Challenge haben wir innerhalb von vier Tagen insgesamt 270 verschiedene Gerichte gekocht und fotografiert. In dieser Zeit habe ich zum Teil nur drei oder vier Stunden pro Nacht geschlafen, damit wir den angegebenen Termin einhalten konnten“.
Inzwischen hat Marina zwei Angestellte, die sie bei ihrer Arbeit unterstützen sollen, denn die nächsten Projekte sind bereits geplant. Seit einiger Zeit feilt die Studentin an einer App, die es ihren Kunden einfach machen soll, sie bei Fragen direkt zu kontaktieren.
Obwohl Foodpunk Rezeptebörse, Ratgeber und Community gleichzeitig ist, verdient Marina momentan fast nur an ihren Ernährungsplänen. Kleine Extras wie das Christmas E-Book sind für die Teilnehmer der Challenge kostenlos. Durch kleine Gadgets und den Support in der Facebook-Gruppe soll es sich für sie lohnen, sodass sie es gerne wieder machen“, erzählt sie.
Von zu viel Werbung hält Marina nichts
Von zu viel Werbung auf ihrem Blog hält Marina nichts. „Ich möchte kein Produkt empfehlen müssen, nur weil ich dafür Geld bekomme. Wenn ich etwas gut finde, dann empfehle ich es sowieso und will dafür auch kein Geld”, sagt sie und muss selbst schmunzeln. Marina glaubt an ihr Projekt, sonst hätte sie nicht ihr gesamtes Erspartes in ihr Unternehmen investiert. Ihr Geheimtipp: „Ich habe nie gearbeitet, um Geld zu verdienen, sondern, weil ich Spaß an der Sache habe. Man muss wirklich etwas finden, dass einem so am Herzen liegt, dass man dafür die ganze Nacht durcharbeiten kann.“
Alle Bilder © Foodpunk
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